Indigenous culture II

 

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Vorgeschichte und Lebensgewohnheiten

Neuere Funde gehen davon aus, dass sie bereits vor 50.000 bis 60.000 Jahren von Asien kommend in Australien eingewandert sind. Während der letzten Kaltzeiten bestand für die Menschen Südostasiens die Möglichkeit sich nach Süden auszubreiten und das australische Festland zu besiedeln, da durch die Eiszeit der Meeresspiegel stark zurückgegangen war und somit nur eine schmale Meerenge die asiatische Inselwelt vom australischen Kontinent trennte. Das reichhaltige Nahrungsangebot des tropischen Nordens und die Unbewohntheit Australiens veranlassten die Aborigines sich schnell auf dem gesamten Kontinent auszubreiten, bis nach Tasmanien, das zu dieser Zeit noch nicht durch die Bass - Straße vom Festland abgegrenzt war. Später, als der Meeresspiegel infolge der abklingenden Eiszeit wieder anstieg, wurde das Urvolk auf natürliche Art und Weise isoliert und konnte sich nicht mit anderen Rassen vermischen. Die Nomadenstämme lebten in einfachen Hütten oder unter Windschirmen, die aus Zweigen oder Rinde aufgebaut waren. Zur Jagd wurden Langspeere, Bumerangs und Speerschleudern (Woomera) verwendet. Die Frauen trugen oft eine aus Hartholz gefertigte Keule (Nulla Nulla) bei sich, die sie als Waffe verwendeten. Der Bumerang wurde neben der Jagd zum Kampf, als Werkzeug und für sportliche Wettkämpfe verwendet. Man unterscheidet den zurückkehrenden und den nicht zurückkehrenden Bumerang (Kylie).

Die Aboriginals besaßen außergewöhnliche und umfassende Kenntnisse über Pflanzen und deren Nutzung. Das Wissen um Naturheilverfahren und ökologische Zusammenhänge wird seit einigen Jahren von Wissenschaftlern erforscht, leider können nur noch wenige ältere Aboriginals ihr Wissen mitteilen. Beim eintreffen der Weißen haben Missionare versucht, die Ureinwohner zum christlichen Glauben zu bekehren. In vielen Fällen gelang dies auch, jedoch ging ihr Glaube an die Naturgötter und die eigene Religion nie verloren. Mit der Aufgabe der Missionsstationen (z.B. 1982 in Hermannsburg/NT) kehrten viele Aboriginals in ihre traditionellen Stammesgebiete (Outstations) zurück und leben heute in eigenen Gemeinden, teilweise nach traditionellen Maßstäben.

Sprache und Kunst

Die Kunst der Aboriginals zeigt sich im Schnitzen, Gravieren, Steinritzungen, Felsbildern, Rindengefäßen, Seelenhölzern "Tjuringas" (Churingas bzw. Tjurungas) sowie anderen Kultobjekten. Diese Kunstwerke wurden vor allem an den heiligen Stätten der Ureinwohner, also Naturerscheinungen wie Riesenfelsen, Quellen oder Höhlen, angebracht. Die geometrischen Muster, die in nahezu unendlichen Variationen Bumerangs, Speere, Tjuringas und Felsenwände schmücken, sind als Abbild der Gesangszyklen und magischen Verse zu verstehen, mit denen die Botschaften der Traumzeit verschlüsselt wurden. Solche Verse und Gesänge begleiteten auch die Herstellung der Kunstwerke. Typisch ist die Darstellung von Tieren, Geistern und Jagdszenen. Im Röntgenstil (Northern-Territory) werden auch Personen und Tiere als transparente Körper mitsamt Organen und Skelett wiedergegeben. Riesige Felsmalereien in Höhlen und Felsvorsprüngen stellen Urzeitwesen (Wandjinas mit mundlosen Gesichtern) oder Regenbogenschlangen (Ungud, Erschafferin alles Lebendigen und Ursache von Regen und Fruchtbarkeit) dar. Gemalt wurde mit gelben und roten (Ockererde), schwarzen (Holzkohlenstaub) und weißen (Tonerde) Farben. Viele Felsbilder wurden und werden zum Teil noch heute, in jährlichen, rituellen Handlungen erneuert. Gefühle und Erlebnisse werden bei den Aboriginals durch Musik und Tanz (Coroboree) ausgedrückt. Auch die Geschichten der Traumzeit wurden nur mündlich, oft durch Gesang weitergegeben - ein Grund dafür, dass immer mehr Geschichten für immer verloren gehen. Die Melodien klingen für unsere Ohren oft monoton, sei es durch die vielen Wiederholungen oder durch die Rhythmusinstrumente (Didjeridus). Didjeridus sind 1-2 m lange Blasrohre, die aus hohlen Eukalyptusstämmen gefertigt werden. Die hohl klingenden Töne werden durch Atmungstechnik und Lippenbewegungen variiert.

Man nimmt an, dass es einmal 250 verschiedene Sprachen gab. Diese verwirrende Vielfalt erklärt sich u.a. durch die zeitlich unterschiedliche Zuwanderung. Südliche Stämme sind älter als neuzugewanderte Stämme im Norden. Mit der fortschreitenden Kolonialisierung gingen jedoch über 100 dieser Sprachen verloren. Auf der Suche nach ihren Wurzeln beschäftigen sich inzwischen viele Stämme der Aboriginals intensiv auch mit der Sprache ihrer Urahnen, ganz besonders im Bundesstaat Northern Territory. In Schulen gibt es zweisprachige Klassen, wo die Kinder Unterricht in Englisch und einer Ureinwohnersprache haben. Die Sprachen selbst sind und waren außerordentlich komplex. Die Aboriginals gebrauchen z.B. Dutzende von Ausdrücken, um die Tageszeiten wiederzugeben. Für Außenstehende ist das Erlernen der Sprache sehr schwierig, allein schon, weil die vielsilbigen Wörter schwer auszusprechen sind. Die Northern Territory University bietet die Möglichkeit an offenen interaktiven Online-Sprachkursen teilzunehmen, die speziell Kenntnisse zu Sprachen der Ureinwohner aus Nordost-Arnhem Land vermitteln. Sprachbeispiele :

baapanannia = Sonnenaufgang chooka-chooka = Traum neeyangarra = Adler
booroowal = Tag doolomai = Gewitter goonagulla = Himmel
thonku mundil = Nacht hootoworri = Wolke ilchar-atnitta = Hand

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