Indigenous culture I

 

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Die andere australische Kultur

Im ersten Moment denkt man bei einem typischen Australier sicherlich an einen fluchenden, betrunkenen Schafzüchter. Das ist nicht ganz falsch, aber man sollte nicht vergessen, dass hier noch eine spezielle ethnische Gruppe lebt, die höchst interessant ist: Die so genannten Aborigines. Sie waren die ersten Menschen, die auf den Kontinent einwanderten. Daher auch der Name: "ab origine" = lateinisch für"von Beginn an". Die allgemeinen Bezeichnungen "Aboriginal" oder "Aborigine" stammen allerdings von den Europäern und werden von den Ureinwohnern nicht benutzt. In Australien trifft man vermehrt auf die Bezeichung "Indigenous People". Die einzelnen Clans und Stämme geben sich eigene Namen wie "Yolngu" (Norden), "Murri" (Osten), "Koori" (Südosten), "Nanga" (Süden), "Nyungar" (Südwesten), "Wonghi" (Westen) und viele andere.
Die Aboriginals hatten schon lange bevor der weiße Mann das Land entdeckte, eine eigene Kultur und Sprachen entwickelt. Ihr Leben war hervorragend an die Erfordernisse des Landes angepaßt, ihre soziale Ordnung war gut entwickelt und ihre Fähigkeiten und Naturkenntnisse verblüffen noch heute.

Indigenous Politics

Darüber muss man leider ein paar Worte mehr verlieren. Es handelt sich hierbei um das dunkelste Kapitel der jungen australischen Geschichte.  Bis vor 200 Jahren konnten die Aborigines ungestört mit der Natur in Einklang leben und eine komplexe Kultur einwickeln. Doch nach der Beanspruchung der "Terra nullius" (Man nahm bisher an, dass Australien von keinem Volk bewohnt wurde, und definierte einfach die Ureinwohner als nicht-völkisch, um das Land zu beanspruchen) durch die Europäer bestand für die Aborigines die Gefahr der Ausrottung oder vollständigen Anpassung, die der Weiße Mann vorantrieb.
Es soll auch hier nicht verschwiegen werden, dass mit Beginn der Besiedlung Australiens durch den weißen Mann, die Zeit der Naturverbundenheit und Unschuld vorbei war. Zwar strengte man zuerst einige Umsiedlungsprogramme an, aber als dies Unruhen hervorrief, verließ man sich eher auf die Methode "Völkermord". Von den damals geschätzten 1,5 mio Ureinwohnern, waren Anfang des 18. Jahrhunderts noch 300.000 am Leben, 1947 waren es nur noch rund 75.000. In Tasmanien hat man es sogar geschafft alle Ureinwohner zu töten.  Eine besonders perverse Maßnahme aus den 50er Jahren war ein Versuch Aborigines zurückzuzüchten. "Mischlinge" (Kinder mit einem Aborigine und einem Europäer als Eltern) wurden in frühem Kindesalter in Camps verfrachtet und dort europäisch erzogen, um sie später wieder mit Europäern zu verheiraten. Somit sollte "der Mischling zum Weißen erhoben werden..." Teilnehmer in diesem Programm nennt man heute "die verlorene Generatiom".

Erst nach dem Scheitern dieses Programms war man zum Umdenken bereit, und versuchte es ohne Gewalt, das Zusammenleben aktiv zu gestalten. 1960 wurden den Ureinwohnern Bürgerrechte zuerkannt (u.a. Wahlrecht), aber erst 1967 ermöglichte eine Verfassungsänderung, daß sie bei Volkszählungen erfaßt wurden! Durch das 1976 beschlossenen "Aboriginal Land Rights Act" wurden den ursprünglichen Besitzern bedeutende Stammesterritorien zurückgegeben. 1983 wurde ihnen ein wichtiges Heiligtum, der Uluru (Ayers Rock), übergeben. Dennoch ist auch heute noch, trotz eines Aussöhnungstages (Sorry Day, 26. Mai) das Verhältnis immer noch gestört. Ein großer symbolischer Schritt war allerdings die starke Einbindung der "indigenous culture" während den olympischen Spielen 2000 in Sydney.

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