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Enrolement Chaos und Unialltag
Die Uni ist wirklich etwas an das man sich
wirklich gewöhnen muss. Generell muss man erst einmal kapieren, was
Enrolment eigentlich bedeutet. Das ist eine Form der Einschreibung, wie wir
sie eigentlich nicht kennen. Hier meldet man sich für die Kurse an, die man
in diesem Semester besuchen möchte, und eben nicht erst für die Prüfungen
mitten im Semester. man kann sich außerdem noch neben seinen Hauptfächern
für alle anderen Fächer engtscheiden, und neben Jura auch griechische
Mythologie studieren. Was man sich raussucht, ist völlig egal. Die
Hauptsache ist, dass man keinen Timetable clash fabriziert. Mein
Kursprogramm sollte eigentlich neben der VWL auch noch Japanisch beinhalten.
Allerdings war es mir aufgrund besagter Timetable clashes nicht möglich
Japanisch zu lernen. Deswegen nehme ich gerade Spanisch, allerdings kann es
sein, dass ich den Kurs nicht belegen darf, da der Kurs von der Flinders Uni
bereitgestellt wird, ich aber nur Rechte auf Kurse der Adelaide Uni habe...
lassen wir uns überraschen. Nur das Beispiel zeigt, dass dieses Enrolment
niemals richtig abgeschlossen ist.
Ansonsten ist studieren hier etwas anders angesetzt als in Deutschland. Hier
kannst Du tatsächlich nicht an der Vorlesung teilnehmen, wenn du dein
Lesepensum über die Woche nicht geschafft hast. Da ist es wirklich besser du
bleibst daheim und versuchst irgendwie das Ganze nachzuholen. Bisher gab es
da keine größeren Probleme, aber hier in diesem unheimlich relaxten Land, wo
wirklich jeder in irgendeiner Weise "laid back" ist, wird tatsächlich eine
Menge mehr akademische Selbstdisziplin gefordert als im Disziplinland Nr.1
Deutschland...
Dimensionen
Hier in Adelaide haben die eine ganz eigene Art,
Entfernungen zu messen. In Berlin gilt die Laufstrecke zwischen den
verschiedenen U-Bahnstationen als ein Mittel, um die Entfernung zwischen A
und B zu messen. Das bedeutet also, wenn ich in Berlin von A zwei Schritte
laufe, umeine Stunde lang U-Bahn zu fahren, dann aussteige und vor meinem
Ziel stehe, ist das nicht "weit weg".
Hier hat man die Stadt in so genannte Go-Zones eingeteilt. Die beziehen sich
auf die Zeit, die man auf einen Bus warten muss. Wenn ich also ans andere
Ende der Stadt will (und die Stadt ist riesig), ich aber nur 15 Minuten auf
den Bus warten muss, ist das nicht weit weg. Umgekehrt lebt man am Arsch der
Welt, wenn man nur zwei Stationen fahren will, und der beasgte Bus erst in
zwei Stunden wiederkommt... Das ist wirklich etwas besonders hier.
Verkehr
Meine Güte, links abbiegen geht hier ja wirklich
gut, aber rechts abbiegen ist ganz schön schwierig, v.a. mit dem Fahrrad auf
einem sechsspurigen Highway, aber: Ich lebe noch... Am besten man nutzt dann
doch die Fußgängerampeln, um dem Autoverkehr etwas aus dem Weg zu gehen. Ja,
ich hab mir ein Bike (Ozzie-Slang: "Boik") gekauft, damit ich nicht mehr
zehn Minuten zum nächsten Supermarkt laufen muss, was ja wie gesagt supernah
ist. Das muss ich halt nur rechtzeitig wieder verkaufen, aber dafür gibt's
ja schwarze Bretter.
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